
Kai Meyer
„Die Seiten der Welt“
Reihe: Die Seiten der Welt (1)
Verlag: Argon Hörbuchverlag
ISBN: 9-783-839-84077-1
Länge: 14 Stunden 21 Minuten
– gehört im Februar 20200 –
Ich hatte mir die Werke von Kai Meyer einmal vorgenommen. Zumindest die, die als Hörbuch bei Spotify zu haben sind. Aus diesem Grund habe ich dann mal mit den Seiten der Welt angefangen.
Klappentext: Jedes Buch hat geheime Seiten
»Während sie die Stufen zur Bibliothek hinablief, konnte Furia die Geschichten schon riechen: den besten Geruch der Welt.«
Furia lebt in einer Welt der Bücher. Der Landsitz ihrer Familie steht auf einer unendlichen Bibliothek. Sehnlichst erwartet sie ihr Seelenbuch – mit ihm will sie die Magie der Worte entfesseln.
Doch dann wird ihr Bruder entführt und Furia muss um sein Leben kämpfen. Ihr Weg führt sie in die Stadt der verschwundenen Buchläden und in einen Wald, in dem aus toten Büchern Bäume wachsen. Sie begegnet Cat, die »jedes Ding besorgt«, und Finnian, dem Rebell. Gemeinsam ziehen sie in den Krieg – gegen die Herrscher der Bibliomantik und die Entschreibung aller Bücher. (Quelle: https://www.lovelybooks.de/autor/Kai-Meyer/Die-Seiten-der-Welt-1106895466-w/)
Inhalt: Furia lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder ziemlich abgeschieden in einem Tal. Wenn die Geldsorgen nicht wären, könnte sie sich ganz unbekümmert und ohne jeden Schatten ihren Büchern und dem Training ihrer Bibliomantie widmen.
Zu ihrem Leidwesen trainiert ihr Vater sie aber schon auf seinen Job, damit sie diesen dann später einmal selbständig weiterführen kann. Allerdings tritt dieses später recht schnell ein, als der Vater bei einem Sprung tödlich verletzt wird und zu Hause, in seinem Arbeitszimmer an den Verletzungen verstirbt.
Furia und ihr Bruder sind in Gefahr. Eine mächtige und geheimnisvolle Frau ist hinter ihr und einem Buch in ihrem Besitz her. Ihr Bruder ist die Geisel dieser brutalen Verfolger, ein Bekannter des Vater hilft ihr nicht wirklich und sie muss in London anderweitig nach Hilfe und Verbündeten suchen. – In der Zeit lernt sie mehr über Bibliomantik und die Bibliomantische Welt, als in den ganzen Jahren zuvor von ihrem Vater.
Gerade im richtigen Moment wird Furia dann auch endlich von ihrem Seelenbuch gefunden und kann nun ihre Bibliomantik voll einsetzen. Zeit zum Üben bleibt nicht. Sie muss sich hier Wohnhaus zurückholen und ihren Bruder befreien. Ganz nebenbei gibt sie so noch einer ganzen Menge Leute ein neues und gut bewohnbares zu Hause.
Fazit: Einmal mehr eine Geschichte voller Fantasie und einer bunten Gestaltung der Welt. Es kamen wieder Bibliomanen und die dazugehörige Magie vor, was mich wirklich sehr stark an die Reihe „Die Spur der Bücher“ erinnert hat. Mir war nicht bewusst, dass die beiden Reihen irgendwie zusammengehören oder aufeinander folgen. Deswegen habe ich diese Tatsache dann auch erst einmal so als gegeben hingenommen.
In jedem Fall habe ich mit Furia, der Protagonistin, eine sehr interessante Person kennen. Eine Teenagerin, die sich ihres Erbes durchaus bewusst, es aber trotzdem schafft, irgendwie damit klarzukommen. – Sie lebt in einem scheinbar großen Haus mit vielen Büchern und wartet darauf, dass ihr Seelenbuch sie findet. – Auch wieder so eine Parallele zu der Spur der Bücher.
Dann haben wir da noch ihren kleinen Bruder. Ein scheinbar ganz normaler Junge, der aber psychisch irgendwie einen Schaden genommen zu haben scheint. Die Geschichte mit den bösen Clowns verfolgt ihn durch seinen Alltag und er hat die Eigenheit, dass er nur mit Clownsschminke aus dem Haus geht. Ein kleines Detail am Rande, was aber zunächst nicht wirklich eine Bedeutung zu haben scheint.
Der Vater hat sämtliche Erinnerungen an die Mutter vernichtet und widmet sich der Suche nach bestimmten Büchern. Furia muss ihn bei seinen „Sprüngen“ begleiten und gerade, als einer erfolgreich zu sein scheint, geschieht das Unglück und die Story nimmt ihren Lauf.
Nachdem der Leser bzw. Hörer hier quasi in die Familie, die Welt und die Geschichte eingeführt wurde, ging die Action los. Die Reise der Protagonistin beginnt und führt somit auch den Hörer noch tiefer in die bibliomantische Welt ein. Man lernt das Bibliomantische London mit einigen sehr speziellen Charakteren kennen und ich habe immer wieder mit Furia mit gefiebert, wenn sie einmal mehr an einem Schlüsselpunkt zu sein schien. Immer wieder habe ich die Hochs und Tiefs mit ihr erlebt und zu keinem Zeitpunkt kam mir das Buch irgendwie langatmig vor, obwohl es eine relativ lange Spieldauer hatte. Die ganze Zeit habe ich das Geschehen voller Spannung verfolgt und war komplett aus der realen Welt verschwunden.
Alles ist recht übersichtlich beschrieben, die Handlung läuft in einem angenehmen Tempo ab und auch mit den ganzen handelnden Personen bin ich sehr gut klar gekommen. Trotz Namensschwäche konnte ich die Leute sehr gut auseinander halten und und allem leicht und ohne Probleme folgen.
Der Sprecher ist ja in diesem Fall ein Fall für sich. Man hat der seinen Job bombastisch gemacht. Von vornherein hat er schon mal eine sehr interessante und angenehme Stimme. Und dann schafft er es mit kleinen Stimmnuancen jedem Charakter seine eigene Identität zu verleihen, ohne dass es übertrieben wirkt. den Vogel abgeschossen hat er dann allerdings, als er das Seelenbuch von Furia gesprochen hat. Mit kleinen Hilfsmitteln konnte er den eingeklemmten Schnabel oder von vornherein eine wirklich komische Stimme, sehr gut darstellen. Hier habe ich wirklich das eine oder andere Mal schmunzeln müssen.

Ich bewerte das Buch mit 5 von 5 möglichen Sternen.
Den Zusammenhang mit der Spur der Bücher müsste man mir vielleicht noch einmal erklären, aber alles in allem bin ich hier einmal mehr sehr gut unterhalten worden. Es war alles da. Jede Menge Fantasie, Familiendrama und kommende und gehende Freundschaften. – Nur gut, dass diese Reihe noch ein paar Bände hat, die ich hören kann.