Autor: André Minninger
Regie: Heikedine Körting
Musik: Christian Hagitte & Simon Bertling (STIL), Michael Berg & Szina Pätzold, Morgenstern, Betty George
Verlag: EUROPA
Produktionsjahr: 2010
Länge: 1 Stunde 4 Minuten
Die Sprecher und ihre Rollen:
Erzähler – Thomas Fritsch
Justus Jonas – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw – Jens Wawrczeck
Bob Andrews – Andreas Fröhlich
Titus Jonas – Hans Meinhardt
Inspektor Cotta – Holger Mahlich
Helena Darraz – Ingrid Andree
Morton – Andreas von der Meden
Pritchard – Sascha Rotermund
Sid – Tilman Madaus
Caroline – Celine Fontanges
Sandy – Simona Pahl
Steven – René Dawn-Claude
Ernest – Tim Kreuer
Radioansagerin – Susanne Wulkow
Harvey Griscom – Christian Rudolf
John Dellcourt – Gustav Adolph Artz
Miss Darraz – Sabine Hahn
Inhalt:
Das Cover dieser Folge hat mir irgendwie nicht wirklich etwas gesagt. Es schien sogar irgendwie gar nicht zur Folgenbeschreibung zu passen. Sicher, das Thema Theater kam durch, aber trotzdem, es machte mich nicht an, wirkte nicht geheimnisvoll, im Prinzip einfach nur wie ein irgendwie zusammengewürfeltes Sammelsurium von Theaterklischees …
Meine Meinung:
Die Handlung beginnt im Theater, wo die drei Detektive bei einer wirklich sehr komischen Theaterprobe zusehen. Das Mädchen, welches gern der Star der Gruppe wäre, ist absolut unfähig, hat dafür aber um so mehr Allüren. – Für mich ein Punkt, der sie mir auf Anhieb schon einmal komplett unsympathisch gemacht hat. So ging mir dann auch der erste komische Vorfall im Theater verloren. Das Nächste, was ich mir gemerkt habe, war die Tatsache, dass sie beleidigt abdampfte und dann komplett aufgelöst wieder in Erscheinung trat. Ich dachte mir noch, dass die doch vollkommen blöd ist. Es ist doch klar, dass sie im Theater nicht allein ist. Und in dem Halbdunkel hinter der Bühne kann es gut vorkommen, dass ich nen Bekannten als schwarze Gestalt wahr nehme.
In jedem Fall wurde mir die ganze Aufregung in dem Moment klar, als diese bekannte Diva ins Spiel kam, welche wohl aus Rocky Beach stammen sollte, es aber in Hollywood geschafft hat. Sie wollte diese Theatergruppe unterstützen und sogar in dem Stück mitwirken.
Diese „Diva“ kommt ins Spiel und ausgerechnet eine Konversation mit Morton lässt mich stutzig werden, ob diese Frau wohl wirklich die ist, als die sie sich ausgibt. – Ich halte Morton für so intelligent, dass er weiß, was für ein Theaterstück er sich angesehen hat. Da muss er sich nicht von so einer Tussi abkanzeln lassen.
Nebenbei decken die drei Detektive ungefragt diese seltsamen Begebenheiten der Möchtgerndiva auf. Das Theater wird nicht nur als Theater genutzt, sondern auch als Lagerstätte für Beutekunst. – Dass diese Kunst dann jetzt wieder außgerechnet aus dem 2. Weltkrieg stammen muss, fand ich ein unnötiges Erinnern an die Schuld einiger Deutscher, für die jetzt die nächsten tausend Jahre ein ganzes Land immer und immer wieder haften muss. – Es wurde etwas verworren um die Bilder und Kunstgegenstände, aber am Ende wären die Detektive nicht die Detektive, wenn sie nicht doch hinter das Geheimnis kommen würden.
Leider bleibt der Hörer über ein kleines, aber nicht unwichtiges Detail im Unklaren, als es um die Aufklärung ging. Denn dass die große Diva eben nicht die ist, die sie vorgibt zu sein, kommt erst ganz am Ende raus und das durch ein Detail, was man leider nur sehen, aber nicht hören kann. Justus hat am Ende wieder seinen großen Auftritt, wo er seine Erkenntnisse vor aller Ohren weit und breit auffächert und so einen Fall aufklärt und sogar das große Image der Diva etwas ankratzt.
Dieser Fall war für mich ein ziemliches Wechselbad der Gefühle. Ich von einer Antipathie in Vorfreude, in Schadenfreude geschlittert. Ich war gespannt, verblüfft und einfach nur ratlos. – Im Endeffekt hat es hier mehrere Fälle in einer Folge, die dann aber irgendwie, einmal mehr, nicht wirklich aufgeklärt worden sind. Zwar wurden Täter Dingfest gemacht, alte Familiengeschichten aufgedeckt und eine uralte Sühne aufgedeckt, aber wieder einmal erfuhr man nicht, was aus den Leuten dann geworden ist. – Das finde ich immer ein wenig schade.
Die Schauspieler haben hier, einmal mehr, einen richtig guten Job gemacht. Nicht zuletzt dieses Schauspielermädchen, welches sich als Diva ausgibt und am Ende doch komplett talentfrei ist. So überzeugend muss man in seine Rolle auch erst einmal hineinschlüpfen.
Es ist jetzt nicht gerade eine Folge, die man sich immer und immer wieder anhört, aber doch ganz unterhaltsam gewesen. – Der Vollständigkeit der Reihe zuliebe habe ich alles zu Gemüte geführt.
Rika liest 