[Hörspiel] Die drei ??? 112 – Schlucht der Dämonen

Autor: André Minninger
Regie: Heikedine Körting
Musik: J.F. Conrad, Morgenstern
Verlag: Europa
Produktionsjahr: 2003
Länge: 58 Minuten 49 Sekunden

Die Sprecher und ihre Rollen:
Erzähler – Thomas Fritsch
Justus Jonas, Erster Detektiv – Oliver Rohrbeck
Peter Shaw, Zweiter Detektiv – Jens Wawrczeck
Bob Andrews, Recherchen und Archiv – Andreas Fröhlich
Donovan – Joachim Richert
Pit – Wolfgang Wagner
Max – Johannes Rothenstein
Cowboy – Christian Niehues
Creeklong – Nobi Schatka
Brad Fleming – Dennis Jensen

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Inhalt:
Die drei ??? werden in einen Fall hinein gezogen, der mit Pferden zu tun hat und von dem sie anfangs nicht wirklich begeistert sind.
Einen Pferdezüchter wird sein ideell wertvollstes Pferd gestohlen und alle, außer den Besitzer, lässt diese Tatsache kalt. Das Pferd ist schon alt und kann im Rodeo nicht mehr mithalten, stellt aber für den Besitzer einen ziemlich Wert dar, da es in seiner Fellzeichnung eine Art Schatzkarte beinhalten soll. – Der Schatz soll einem alten Indianerstamm gehören, die ihre wertvollen Sachen in Sicherheit gebracht haben sollen, bevor sie ins Reservat gesteckt worden sind.
Die drei Detektive machen sich mit dem Pferdebesitzer, zwei Angestellten und Pferden auf die gefahrvolle Reise zu der Schlucht, in der der Schatz liegen soll. Doch schon im Vorfeld bekommen die Jungs schwarze Federn zugespielt, die sich als Kriegserklärung der Indianer herausstellen.
Auf der Reise kommt es dann zu Pferdediebstählen, Übergriffen und man hört die Kriegstrommeln der Indianer durch die Luft schallen.
Doch Justus kann dem ganzen Budenzauber nicht trauen und stellt Ermittlungen an, die dem Unheimlichen die Gefährlichkeit nehmen und den wahren Täter dann überführen können.

Fazit:
Auf dem Titelbild ist so ein typisches Wüstenbild zu sehen. Eine untergehende Sonne, ein karge Landschaft mit gerade mal ein paar Kakteen und natürlich ein Geier. – Ein Aasfresser, der immer darauf lauert, dass in der unwirtlichen Gegend ein Lebewesen sein Leben aushaucht.

In den Fall hinein geht es ziemlich untypisch für die drei Jungs. Sie maulen doch tatsächlich über einen eventuellen Fall, den sie bearbeiten sollen. Gegenseitig müssen sie sich ihr Motto “Wir übernehmen jeden Fall” in Erinnerung rufen.
Als dann herauskommt, dass es sich um ein ziemlich betagtes Pferd handelt, welches wirklich nur noch einen ideellen Wert für den Besitzer zu haben scheint, konnte ich es zunächst nicht glauben. – Welcher Pferdezüchter kann sich denn sowas erlauben. Gibt es im realen Leben wirklich noch Züchter und Händler, die ein altes Pferd durchfüttern, nur weil sie es vom Herzen her nicht hergeben können? Sorry, aber auf mich wirkt das wirklich ziemlich unglaubwürdig.
Ok, die Jungs beginnen mit den Ermittlungen, hören sich auf dem Gelände um, befragen Leute, die eventuell etwas gesehen haben könnten und so weiter. Das Standartvorgehen, was aber schon in irgendeiner Form die Indianer in Verruf bringt. Wieder einmal sollen diese armen, unterdrückten Leute für etwas herhalten, was nicht mit rechten Dingen zugeht.
Dann kommen die schwarzen Federn ins Spiel, wo die erste mit einem wirklich sehr riskanten Manöver “übergeben” wird. – Da betreibt der Übeltäter wirklich einen ganz schönen Aufwand, um die Illusion aufrecht zu erhalten. Und der Pferdebesitzer spielt bei dem Spiel auch noch mit und bringt dann diese Indianererzählung ins Spiel. – Also spätestens an dem Punkt kam mir der Auftraggeber nicht wirklich koscher vor. Welcher erwachsene Mann glaubt denn bitte an solche Schmonzetten?
In jedem Fall haben die Jungs eine abenteuerliche Reise, auf die sich aber auch nur zögerlich einlassen. Es folgt eine Passage mit Wildwest-Romantik. Hufgetrappel, Gestöhne und seichte Unterhaltungen fließen in wilde Spekulationen ein, in der es dann wirklich zur Kriegserklärung der Indianer kommen soll.
Es folgt ein relativ wildes Durcheinander von Überfällen, Pferdediebstählen, wilden Diskussionen und der kontinuierlichen Weiterreise zur Schlucht. Gerade der gelackmeierte Pferdebesitzer ist mir hier ziemlich aufgestoßen. Der macht mit einer stoischen Ruhe weiter, dass ich wirklich ihn selber in Verdacht hatte, dass er da was inszeniert hat, weil er an den Schatz kommen wollte, das Rätsel aber allein nicht gelöst bekommen hat. Die Lösung des Rätsels kommt mal wieder so ziemlich im Verborgenen. Justus macht einmal mehr einen Alleingang, redet mit einer Schlüsselfigur und kann so das Rätsel lösen. – Keine Ahnung, was sich der Autor bei diesen Aktionen immer denkt. Justus kommt als Figur dann immer nicht gerade gut rüber. Eher eingebildet und von sich so überzeugt, dass er die Hilfe seiner “Kollegen” dann wohl einfach nicht braucht oder will.

In jedem Fall wird das Rätsel gelöst, ich konnte in der ganzen Folge nicht wirklich einen Sinn sehen, weil es am Ende nur Kleinkriminalität oder Gutgläubigkeit war. – Am Ende sollten die drei Detektive ihr Motto wirklich mal überdenken. Die haben sich schon mit Scheiß beschäftigt, den man sich auch erst einmal ausdenken muss …
Die Schauspieler haben wieder eine klasse Leistung abgeliefert und von der Tongestaltung her hatte ich einfach nur ein herrliches Kopfkino. Ich bin quasi mit gemütlich durch die Wüste geritten. – Nur diese Panikmache mit den Indianern, da hätte ich gut drauf verzichten können. Aber ich wage zu bezweifeln, dass dieser Trick im realen Leben wirklich so geklappt hätte. Die Menschen können doch normal denken.

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