[Rezensionsexemplar] Beatrice Braun – „The Falcon and the Rose“

Beatrice Braun
„The Falcon and the Rose“
Verlag: Traumschwingen Verlag
ISBN: 9-783-911-36902-2
Länge: 310 Seiten

– gelesen im Mai 2024 –

Das Buch ist heute, am 15. Mai 2024 frisch erschienen und stellt eine wirklich niedliche Märchenadaption zu Dornröschen da. Romantasie, Action und ein geschickter Weltenbau entführen den Leser in eine fantastische Welt voller magischer Wesen.

Klappentext: Kurz vor ihrer Verlobung wird Tenyas Dorf von einem mächtigen Zauberer überfallen und ihr Bruder entführt. Der Magier sucht den Falken, einen Räuber, der die Herrschaft des Zauberers bekämpft. Um ihren Bruder zu befreien, hilft sie bei der Suche nach dem Gesetzlosen. Im Wald stößt sie auf ein Schloss hinter einer hohen Dornenhecke, von dem es heisst, dass Dornröschen darin schlafen würde. Tenya wagt sich in die Hecke und findet das Turmzimmer, aber das Bett ist leer. Was hat der Räuber mit der Figur aus dem Märchen zu tun? (Quelle: Amazon.de)

Inhalt: Schizal ist hinter dem Falken her, der sich schon Ewigkeiten lang seinem Zugriff entzieht. Schizal ist aber auch ein mächtiger und gefürchteter Zauberer, der dann wehrlose Dörfer angreift, Bauern und Knecht entführt, die er erst dann frei lassen will, wenn er dem Falken habhaft werden konnte.
Der Falke, der eigentlich Arnas heißt, lebt als eine Art Robin Hood in den Wäldern, überfällt reiche Kaufleute und gibt das den Armen, damit diese nicht verhungern. Doch auch er war einst ein mächtiger Zauberer, der aufgrund eines Fluches seine Zauberkräfte verloren hat und von nun an sein Leben wie ein gewöhnlicher Mensch führen muss.
Doch Arnas muss sich endlich gegen Schizal wehren. Es kann nicht sein, dass immer wieder Menschen wegen ihm umgebracht oder verschleppt werden.
Die Zauberkräfte kann Arnas wiedererlangen, jedoch hat er damit Schizal noch nicht besiegt. – Der Kampf wird hart, trotz der vielen Verbündeten und dann kommt ihm seine neue Liebe abhanden.
Arnas vergeht vor Sehnsucht nach Asomoe und macht sich auf die Suche nach ihr, was ihn abermals mit einem Krieg und jeder Menge Magie und Hinterlist konfrontiert. Er weiß nicht, dass Schizal nicht entgültig besiegt ist und dieser auch ein Auge auf Asimoe geworfen hat. – Doch Arnas hat Freunde, gute Freunde, die ihm helfen, sein Ziel zu erreichen und auch darüber hinaus zu ihm halten und ihn aufbauen.

Fazit: Beatrice Braun selber hat mit mir Kontakt aufgenommen und angefragt, ob ich ihr Buch lesen wollen würde. Nur von der Beschreibung her, hat mich der Stoff schon irgendwie neugierig gemacht. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich dem Buch, allein vom Cover her, keine Chance gegeben hätte. Es war wirklich die Beschreibung der Handlung, die mich hat neugierig werden lassen.
Was ich aber als Trend beobachte, aber nicht verstehen kann, ist die Tatsache, dass deutsche Bücher einen englischen Titel bekommen. Ja klar! Englisch klingt weicher und irgendwie besser, als das Deutsche mit seinen harten Zischlauten und dem allgemein aggressiven Klang, aber so ein englischer Titel verwirrt eben auch sehr. Wenn ich nicht von Anfang an gewusst hätte, dass es sich um einen deutschen Titel handelt, hätte ich in jedem Fall die Finger von dem Buch gelassen, weil ich in dem Glauben gewesen wäre, dass es sich um eine englische Lektüre handelt. Und so gut, dass ich Bücher auf Englisch lesen könnte, sind meine Kenntnisse in dieser Sprache leider nicht.
In jedem Fall sind mir in der Anfangsphase des Buches, erst einmal die Ereignisse nur so um die Ohren geflogen. Das ging Schlag auf Schlag, dass da was passiert ist und ich hatte schon die Befürchtung, dass es in diesem wirklich wahnwitzigen Tempo weitergehen würde, als sich dann alles etwas gelegt hat und ich das Lesen genießen und verstehen konnte.
Die Handlung selber ist in einer wirklich glaubhaften Welt angelegt, in der die Adaptionen zu Dornröschen und Robin Hood wirklich nicht zu übersehen sind. Wobei die Handlung selber von dem Märchen dann doch ganz schön abweicht.
Man kann sagen, dass die Handlung in zwei verschiedene Handlungsstränge aufgeteilt ist und diese Teile dann auch noch ziemlich unterschiedlich sind. Im ersten Teil haben wir eine Art Heldenreise. Der Falke enthüllt seine Identität, rebelliert endlich gegen die Gegebenheiten und kann seiner magischen Kräfte wieder habhaft werden. Von da an, zieht er in den Kampf. Sein Feind und Verursacher vielen Leids unter der Bevölkerung muss in die Schranken gewiesen werden. Im zweiten Teil muss er dann sein verlorene Liebe wiederfinden, die während der großen Schlacht abhandengekommen ist. – Mir war nicht bewusst, dass der eigentlich als besiegt geltende Zauberer hier seine Finger im Spiel haben sollte, aber ich habe das als gegeben Tatsache hingenommen.
Im Zweiten Teil war dann das erste Problem beseitig, aber nun galt es die Liebe wiederzufinden, was eine anstrengende, gefährliche und sehr aufregende Reise von sehr unterschiedlichen Wesen und Menschen beinhaltet hat.

Die ganze Handlung wirkte auf mich leider noch etwas unrund. Während im ersten Teil alles schnell und begreifbar erzählt wurde, kam ich dann im zweiten Teil ganz schön ins Straucheln. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin dann im zweiten Teil mit dem Buch einfach nur noch fertig werden wollte. Immer wieder bin ich über Kleinigkeiten gestolpert, die mich aus meinem Konzept gebracht haben und wo ich mich fragen musste, wie es dazu kam und warum das jetzt so ist. Vieles hat sich dann irgendwann aufgeklärt, aber vieles blieb auch im Dunkeln. – Ich muss dazu sagen, dass ich auch ein Vorabexemplar gelesen haben, an dem dann, kurz vor Erscheinen, noch einmal Änderungen vorgenommen wurden, die genau diese Probleme beseitigen sollten, über die ich gestolpert bin.
Ich hatte hier ein großartiges Kopfkino vor meinem geistigen Auge. Der Weltenbau war wirklich herrlich farbenfroh und voller magischer Wesen. Das allein hätte es wirklich sehr interessant und zu einem wirklich großartigen Lesespaß gemacht. Aber das wurde leider ein wenig dadurch getrübt, dass ich irgendwann das Gefühl hatte, dass die Handlung unnötig in die Länge gezogen worden ist.
Stellenweise wurde es mit Erklärungen zu gut gemeint. Ich muss als Leser wirklich nicht jede noch so kleine Kleinigkeit in irgendwelchen Räumlichkeiten oder Gedankengängen kennen. – Hier wurde mir stellenweise zu wenig bis gar nichts der eigenen Fantasie überlassen. Und die vielen Erklärungen haben dann stellenweise leider auch die Handlung gestoppt und mich raus gebracht.
Die Märchenadaption war wirklich unschwer zu erkennen und war stellenweise wirklich niedlich. Allerdings bin ich logisch nicht ganz mitgekommen. Das kann aber auch daran liegen, dass ich im Märchen von Dornröschen selber, zu tief drin und gefangen war.
Die Namen haben mir zusätzlich zu meiner Namensschwäche hier noch einmal ein zusätzliches Problem bereitet. Ich finde es großartig, dass die Namen genau so fremdartig waren, dass sie genau in dieses Format von Buch gepasst haben und ich bewundere Autoren, die so passende und glaubhafte Namen gefunden haben, aber mir persönlich haben sie wirklich viele Schwierigkeiten bereitet. Ich habe am Ende wirklich die Namen der beiden Protagonisten gekannt und den reist einfach nur gelesen, ohne wirklich zu wissen, wer jetzt ganz genau wer ist.
Leider konnte mich das Buch nicht so fesseln, wie ich mir das für ein wirklich gutes Buch wünschen würde, aber es war eben von der Story dann doch so gut, dass es mich schon irgendwie interessiert hat, wie das Ganze ausgeht. – Das Happy End war dann die verdiente Belohnung für die Lektüre.

Bewertung: 3 von 5.

Ich bewerte das Buch mit 3 von 5 möglichen Sternen.
Ein durchaus gelungenes Debüt, von ich persönlich aber leider zwei Sterne abziehen muss, weil ich leider nicht zu hundert Prozent in die Handlung finden konnte und zeitliche Zusammenhänge mir oft verborgen geblieben sind.