[EBook] Monika Held – „Trümmergöre“

Monika Held
„Trümmergöre“
Verlag: Eichborn
ISBN: 9-783-847-90570-7
Länge: 240 Seiten

– eine Rezension aus der Kramkiste –

Eine richtig gute Story, die nicht wirklich gut verpackt war…

Klappentext: Jula ist ein kleines Mädchen in der Hamburger Nachkriegszeit. Für sie sind Trümmer und halbe Häuser normal. Sie spielt „Der Russe kommt“, „Wir bauen ein KZ“ oder „Opa hat sein Bein verloren“. Am liebsten ist sie auf dem Platz, wo ihr Onkel Gebrauchtwagen verkauft, ihre Schularbeiten macht sie in der Kneipe auf der Reeperbahn. Als sie zwölf wird, holt sie ihr Vater – der im diplomatischen Dienst und deshalb abwesend war -, um aus der „versauten Göre“ eine höhere Tochter zu machen. Und Jula beginnt ein perfektes Doppelleben zwischen Alstervilla und Ganovenkiez. (Quelle: Lovelybooks.de)

Inhalt: Ein kleines Mädchen wird in der Nachkriegszeit von ihrem Vater zur Oma gebracht. Der Vater arbeitet für das auswärtige Amt und muss beruflich auf Reisen gehen. Er glänzt nun jahrelang durch Abwesenheit und lässt lediglich durch Postkarten von sich hören.
Das Mädchen wächst jedoch in eine Welt hinein, die weder Vater noch Großmutter für sie vorgesehen haben. Sie wäscht auf dem Platz ihres Onkels Autokennzeichen, lernt kennen was Autos ausmacht. Sie verkehrt in nicht gerade salonfähigen Personenkreisen und wird zur so genannten Göre.
Sie begreift aber auch nie, warum Großmutter und Onkel nicht miteinander reden. Die beiden wohnen in der selben Wohnung und sehen sich doch nie.
Als der Vater zurück kommt, holt er seine Tochter erneut in eine ganz neue Welt. Sie soll plötzlich die wohl erzogene und fleißige geben….
Jula funktioniert nur noch. Sie will es ihren alten Freunden recht machen, aber auch ihrem Vater gefallen…
Eine ziemlich verwirrende Geschichte im Nachkriegsdeutschland.

Fazit: Zunächst einmal bin ich nur schwer bis gar nicht in die Story rein gekommen. Da war anfangs lediglich ein totales Durcheinander von Gegenwart und Vergangenheit. Es hat bis mindestens zur Hälfte des Buches gedauert, bis ich daraus schlau geworden bin, welche Story genau hier erzählt wird. Und bis da hin habe ich mich dann logischerweise schon nur noch durch gequält, weil ich angelesene Bücher nicht mag.
Im Nachhinein betrachtet habe ich mit dem Buch eigentlich lediglich meine Lebenszeit vergeudet… Klar, es hatte schon seinen Reiz in die Seele eines Menschen zu blicken, der durch seine Kindheit traumatisiert scheint, aber die Umsetzung war meiner Meinung nach einfach nur grottig. So viel Durcheinander, so viele Wiederholungen von ganzen Textpassagen, die in dem Moment wohl Gedankensplitter darstellen sollten. – Mies, und langweilig.
Das Kopfkino hat mir bei der Lektüre fast komplett gefehlt. Ab und zu habe ich mal ein paar Bilder vor mir gesehen. Seltsamerweise aber immer nur dann, wenn sich die Autorin in seitenlangen Beschreibungen ergangen hat. Das waren die Passagen, in denen ich zum einen verstanden habe, was hier eigentlich erzählt werden soll, und zum anderen waren das gegebene Tatsachen. Mit den restlichen verschrobenen Einzelheiten konnte ich mal gar nichts anfangen.
Ich will das Buch jetzt auf keinen Fall in Grund und Boden reden. Es mag sicher für einige Leute seinen Reiz haben, aber ich bin mit der Psyche der handelnden Personen sicherlich einfach nicht klar gekommen. Die hatten durch den Krieg wohl jeder so seinen Klatsch weg, soviel glaube ich mitgeschnitten zu haben, aber das Lesen hat so eben nicht wirklich Spaß gemacht. Vielleicht, wenn man das Thema anders umgesetzt hätte….

Schade um den Stoff. Den besser verpackt, hätte das eine richtig geile Story werden können. Oder ich war einfach zu doof, das zu verstehen, was die Autorin hier von mir wollte… man weiß es nicht….

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